By the Way 2025

Skulpturen entlang der wunderschönen Streuobstwiese in Bonn-Oberholtorf: Auch in diesem Jahr bin ich wieder dabei. Die Ausstellung beginnt mit einer Vernissage am 26.04.2025 und endet am 30.08.2025.

Dialoge

In diesem Jahr stehen die ausgestellten Arbeiten unter dem Thema “Dialoge”. Dialog ist wörtlich übersetzt so etwas wie das “Auseinandergelegte”, denn “dia” steht für “auseinander”, “durch”, “hindurch” (und hat, entgegen einem verbreiteten Irrtum, keineswegs etwas mit “zwei” zu tun). “Logos” wiederum steht für Konzepte wie “Sinn”, “Lehre”, “Rede”, “Beweis”, “Vernunft”, aber auch für das “Wort”. Ein Dialog ist also im weiteren Sinn eine Auseinandersetzung, die mittels Wörtern stattfindet.

In meiner Auseinandersetzung mit dem mir zur Verfügung stehenden Material kamen mir einige Formen von Dialog in den: Sinn.

Lyin'

Links: “Lyin'”
>> Ein “X” für ein “U” vormachen – muss ich noch mehr erklären? Die Lüge ist nur als Dialog möglich und sei es der innere Dialog (wenn ich mich selbst belüge). Zudem kann die Lüge nur existieren, wenn es die Wahrheit gibt. Was aber ist Wahrheit, was Lüge: das “X”? das “U”?

Rechts: “It’s over”
>> Gibt es keine Verbindung (mehr), ist Dialog nicht (mehr) möglich. Ist Dir das schon passiert?

Links: “Talk Show'”
>> Was für bizarre Gestalten treten auf in diesen Simulationen von Dialog, die als “Talk Show” firmieren. Schon seit vielen Jahren kann ich so was kaum noch ertragen – auch wenn es lehrreich ist in Sachen Dialog. Mein Takeaway: So furchtbar darf es niemals sein, wenn ich dabei bin.

Rechts: “Inner Struggle”
>> Soll ich? Aber dann könnte ja… Und was passiert, wenn ich… oder lieber anders? Nein, das geht doch nicht! Oder hat sie vielleicht doch Recht, auch wenn das ausgeschlossen ist?
So ein innerer Dialog ist ein oftmals scharfkantiges Durcheinander, in dem zuweilen kleine Geistesblitze aufscheinen. Die aber in der Regel auch nicht weiterhelfen.

Lyin'

Links: “Bigger?'”
>> Gerade Männer, die einem binären Geschlechtsverständnis anhängen und ohnehin meinen, dass früher alles besser war, kennen das besonders gut: Dialoge des gegenseitigen Überbietens. Wer ist besser/ schlauer/ schneller/ reicher/ glücklicher/ …? Schau genau hin, ja, genau, dorthin: Who’s bigger? Na?

Mitte: “LoveHate”
>> Spannung erzeugt Zuwendung erzeugt Liebehassliebe. Muss eigentlich nicht sein – passiert aber. Leider? Oder zum Glück? Was meinst Du?

Rechts: “Pentalemma”
>> Links oder rechts? Vor oder zurück? Sekt oder Selters? Wir alle kennen das Di-Lemma – immer dann, wenn wir uns zwischen 2 Alternativen nicht entscheiden können (oder wollen?). Längst aber hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass es 4 Möglichkeiten gibt: Entweder A oder B oder beides oder keins von beiden. Das nennt sich “Tetralemma” (Tetra = 4). Ich füge eine fünfte Möglichkeit (Penta) hinzu: … oder was ganz Anderes. Und dann geht’s aufwärts…